Fr 23 IX 2011 Baarburg 9:30
 
Der Nebel lichtet sich. Es ist herbstlich feuchtkühl. Bald verdichtet sich dann aber der Nebel wieder als Hochnebel knapp über dem Plateau.
 
44 1991
 
Ich sehe heute weder Mensch noch Tier bis auf eine aufgeschreckte Amsel, die zeternd Reissaus nimmt.
 
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Mi 28 IX 2011 Baarburg 11:00
 
Eben lichtet sich der Nebel, die Sonne hat sich aber noch nicht durchgesetzt.
Über der steilen Nordkante lieg ein weissblaues Bonbonpapier mit dem rot & schwarz gedruckten Worten SportMint & OriginalMint.
Wie ich nach dem Niederkauern zum Fotografieren aufstehe, stolpere ich über eine unerwartete Bodenwelle & falle rückwärts, drehe aber während dem Fallen eine Schulter ab & und lasse mich über sie & den Rücken rollen. Ohne Verletzung bis auf zwei kleine blutende Kratzer an den Händen.
Vielleicht ist diese Reaktion ein Überbleibsel eines Jiu-Jitsu-Kurses in meinen jungen Jahren, den ich mit dem gelben Gürtel, der niedrigsten Klasse, abschloss. Aber eigentlich schreibe ich sie der Wirkung des Hanfes zu, der die Zeit dehnt & so ermöglicht, enorm schnell zu reagieren.
 
45 1992
 
Auf dem Iglu spriesst ein kleines Hanfpflänzchen. Unerwartet; in der Asche einer Hanfpfeife muss ein unverbrannter Samen gewesen sein.
Ich lese im Schaukasten mit den Infos über die Sanierung der Deponie, dass sie zwischen 1964 & 1981 benutzt wurde. Muss mal nachforschen, wie es politisch dazu kam. Falls die Linken damals dagegen waren & Bedenken hatten wegen der
Trinkwasserleitung, wäre das ein guter Aufhänger für einen Artikel in der Zuger Zeitung.
 
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So 2 X 2011 Baarburg mit Irena 12:00
 
Der Nebel hat sich eben aufgelöst um die Baarburg herum, in der Landschaft bleibt aber ein leichter Schleier. Hier oben klar & recht warm für Oktober.
Ein wunderschöner Herbsttag mit intensiven Erd- & Laubgerüchen. 46 1993 i 8 283
Während Irena Pilze sucht, silbergraue Totentrompeten, kommt eine Familie zum Unterstand & setzt sich auf eine der beiden daneben stehenden Bänke; Eltern, eine etwa sechsjährige blonde Tochter & eine Grossmutter. Sie packen ein Pick- nick aus, der Vater erhält ein Biberli, die andern etwas Anderes.
 
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Do 6 X 2011 Baarburg 11:00
 
Nochmals sonnig & warm. Gegen Abend kommt von Westen eine Kaltfront.
Auf dem Randpfad ist es windstill, aber 15 Meter über mit zittern die in der Sonne leuchtenden Espenblätter im Wind.
 
Gestern habe ich meine beiden Hanfpflanzen auf dem Südbalkon geerntet & bringe jetzt Stengel & Blätter zum Iglu. Es besteht zu einem guten Teil aus Hanf, da ich seit zwanzig Jahren alle Hanfreste hierher bringe. Ein Grossteil davon ist wohl unterdessen zu Erde geworden.
Der Hänfling, den ich vorletzten Umgang entdeckte, ist schon letztes Mal voll- ständig verschwunden, vielleicht von einer Schnecke gefressen. Das Pflänzchen hätte aber die ersten kalten Nächte sowieso nicht überlebt.
Auf der ehemaligen Deponie wird eifrig Erde & alter, grau gewordener Unrat umgeschichtet.
 
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So 16 X 2011 Baarburg 11:00
 
Eine Hochnebeldecke knapp über den Baumkronen.
Nach langer Zeit liegt auf der Felskanzel in der Steilwand zusammengerollt ein Fuchs. Er mustert mich, bleibt aber liegen.
Wenig später liegt eine tote Maus mitten auf dem Waldpfad. Sie sieht unversehrt aus.
 
48 1995
 
Im Unterstand ein Steinkreis um ein erloschenes Lagerfeuer. Eine leere orange Büchse Ravallo sprizz und eine halbvolle blaue FELDSCHLÖSSCHEN ORIGINAL.
Auf der Bank im Innern liegt ein grosses Stück Fichtenrinde, mit grellen Farben bemalt. Ein blauer Pilz mit gelbem Fuss & grünen Punkten auf einem magenta & orangen Hintergrund. Vielleicht Reste von einem Psilo-Trip. Möchte ich auch gern wieder mal erleben. In einem Jahr werde ich als Pensionierter wohl gut Zeit haben, um im Spätsommer in den Bergen danach zu suchen.
 
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Do 20 X 2011 Baarburg mit Peter 12:45
Gespräch über den Tod & das Verebben der Sexualität mit dem Älterwerden. 49 1996 p 66
Wie wir beim Unterstand sind, scheint die Sonne & es beginnt zu regnen. Es ist so kühl, dass wir gerne die Wollmütze anziehen unter der Regenkapuze.
 
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So 23 X 2011 Baarburg 11:30
 
Wie ich parkiere, steigt gerade auch der Schatzsucher Felice aus seinem Auto. Wir gehen ein Stück zusammen & er erzählt, dass er am Baarburg-Sockel erneut einen stark strahlenden Ort gefunden hat. In den Ferien sei er in seinem Heimatland Mazedonien gewesen & habe dort eine Woche lang Schätze gesucht, aber nur einen rostigen Nagel gefunden, der aber 200 Jahre alt & einen Meter lang sei.
Wir trennen uns beim Steilaufstieg, er bleibt lieber auf der Waldstrasse. Wie ich auf dem Plateau ankomme, drückt langsam die Sonne durch den Nebel. Es bleibt aber ein Hin & Her zwischen Sonne & Nebel.
 
Beim Unterstand steht eine Gruppe Leute um ein Lagerfeuer. Das laute Kind spricht mit seiner Mutter Amerikanisch, die Erwachsenen sprechen untereinander teils Amerikanisch, teils Schweizerdeutsch. Ich gehe grüssend vorbei & höre, wie ich einige Dutzend Meter weitergegangen bin, den Knaben einen Satz sagen, von dem ich nur die letzten Worte like an old man verstehe. Viellicht sagte er: He walks with a stick like an old man, da ich mit einem richtigen Spazierstock mit Hornspitze gehe & nicht mit den beiden heute eher üblichen scheppernden Walking-Stöcken.
Der feuchte Nebel der letzten Tage ist gut für die Pilze. Sie haben zum Teil skurrile Formen.
 
50 1997
 
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Mi 26 X 2011 Baarburg 11:15
 
Es ist kühl & grau bewölkt. In der Nacht hat es hier leicht geregnet. Zunehmend drückt aber die Sonne durch & bringt die Herbstfarben zum Leuchten. Auch die Buchen im Waldesinneren haben nun gelbe Blätter.
 
51 1998
Ein Mann mit einem grossen, schlanken braungrauen Hund kommt herbei & setzt sich auf einen der beiden roten Sitzbänke, ohne mich zu beachten. Ich mache mich durch Husten bemerkbar & wir grüssen uns gegenseitig. Er verabschiedet sich aber nach kurzem Sitzen bald wieder & wir wünschen uns gegenseitig einen schönen Tag.
 
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Di 1 XI 2011 Allerheiligen 11:15
 
Der Berg ragt in die tiefe Nebeldecke. Jeder Windstoss löst einen Schauer von schweren Tropfen aus den Baumkronen.
 
52 1999
 
Obwohl ich auf heute nur etwa drei Stunden richtig geschlafen habe & am Morgen total zerschlagen war, kann ich die lähmende Müdigkeit hier oben abschütteln.
Da die meisten Blätter im Waldesinnern gelb leuchten, hat der Wald trotz des Nebels etwas strahlend Freundliches.
 
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Sehr warm & etwas Sonne. Der Föhn drückt, während in Norditalien & Südfrank- reich der seit Tagen anhaltende Regen Überschwemmungen & Erdrutsche bringt.
Auf dem Hinweg ist über einem Wiesenstrassenbord plötzlich ein Reh aufge- taucht, das aber eine Kollision mit meinem Skoda durch einen verzweifelten Schwenker knapp hat verhindern können.
Zu meinem 2000. Umgang prangt der Wald in festlichen Herbstfarben. Das trockene Laub am Boden raschelt & duftet intensiv.
Wie ich zur Felskanzel hinabschaue, sehe ich eben etwas zwischen Blättern & Gras verschwinden. Wahrscheinlich habe ich einen Fuchs aufgescheucht.
Vom Sportplatz in der Eben herauf ertönt Schlagermusik. 53 2000
Der schöne Herbstwald lockt heute viele Leute auf die Baarburg.
Wie ich vom Unterstand weiter gehe, kommen mir zwei ältere, dunkel gekleidete Frauen entgegen. Die eine mit den Wanderstöcken mustert mich unfreundlich. Beim Weitergehen sehe ich im Waldesinneren, nicht weit von meinem Iglu, einen Mann stehen & mit irgendeinem Gerät gestikulieren. Wie er mich sieht, winkt er & ruft hallo! Es ist der Schatzsucher Felice. Ich rufe zurück & gehe zügig weiter.
Etwas weiter auf der Waldstrasse steht eine Gruppe von Menschen in jener besonnten Waldlichtung, die ich vorher von der anderen Plateauseite her foto- grafiert habe. Die drei Erwachsenen im Mantel, die beiden blonden Kinder haben alle die Hände vor dem Körper gefaltet & schauen einem Mann zu, der etwas mehlig Pulvriges auf den Boden leert. In der Nähe ein Lagerfeuer. Ich realisiere sofort, dass hier die Asche eines verstorbenen Familienmitglieds auf der Baarburg verstreut wird.
Wenn ich das Zuger Attentat 2001 nicht knapp überlebt hätte, läge meine ausgewaschene Asche nur 200 Meter davon entfernt beim Iglu.
 
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Die Baarburg steckt im Nebel. Es ist kühl, das Laub am Boden glänzend nass, so dass es heute kaum raschelt beim Gehen.
Beim Waldeingang ist ein grosses Areal, zum Teil etwa 15-jähriger Eschenjung- wald, gerodet worden. Nur ein schmaler Streifen Bäume zur ehemaligen Deponie hin steht noch.
Die Espe hat etwa die Hälfte ihrer Blätter verloren; bis auf die Eichen ist der Wald nun bald kahl & merklich offener.
 
54 2001
 
Das Iglu ist leicht beschädigt. Jemand oder ein grosses Tier ist darauf getreten & hat auf einer Seite etwa 10 cm tief gescharrt. Ich verdächtige den Schatzsucher Felice, den ich ja vor einer Woche in diesem Gebiet sah.
 
Ich suche vergeblich das Lagerfeuer in der Nähe der vermuteten verstreuten Asche. Die Reste des Feuers finde ich nicht, aber die verstreute Asche. In der weissgrauen Masse kann man deutlich Reste von Knochen ausmachen.
 
Beim Verlassen des Plateaus kommt mir Felice entgegen. Ich spreche ihn auf das Iglu an, aber er verneint, es beachtet zu haben. Ich mache ihm deutlich, dass dort kein Schatz verborgen sei. Er zeigt mir drei Goldvreneli in einer Plasticdose. Er habe jeweils im Herbst einige auf der Baarburg versteckt & sie im Frühling dann mit seinem Detektor wieder gefunden. Aber diesmal eine nicht. Ich frage ihn, ob er denn etwas anderes gefunden habe (& denke an die recht vielen Münzen, die ich in Mauslöcher habe fallen lassen), aber er kommt auf ein Areal eher am Plateaurand zu sprechen, wo er ein Signal hat & hoffentlich etwas findet, das auf einen Schatz hinweist.
 
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Auf dem Hinweg dichter Nebel. Hier oben ragen die Baumkronen knapp ins bewölkte Blau. Es ist feuchtkühl.
Ein recht grosser Schwarm kleiner Vögel, sicher gegen 50, in zwei nahen Bäumen. Später zuhause sehe ich in einem Bestimmungsbuch, dass es Bergfinken sind.
Mehr & mehr setzt sich dann die Sonne durch, aber der Nebel kommt wieder zurück, wie ich mich vor dem Unterstand wärme. Ich muss schnell wieder Jacke & Wollmütze anziehen.
 
55 2002
 
Eine Frau um die 50 mit blondem kurzem Haar kommt herangeraschelt. Sie schaut kurz gegen die gerade noch knapp durch den Nebel drückende Sonne & geht weiter, nachdem wir uns gegenseitig einen schönen Tag gewünscht haben.
 
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Mi 23 XI 2011 Baarburg 11:00
 
Nebel. Es tropft heftig von den Bäumen.
Beim Waldeingang ist ein grosses Areal Jungwald abgeholzt. An drei, vier Orten sind mit einem Bagger ca. 5 Meter tiefe Sondiergraben freigelegt. Zuunterst schwarzgrau 30, 40 Jahre alter Abfall. Viel Plastik. Die Gräben sind mit rot- weissem Plasticband abgeschirmt gegen Spaziergänger & auch das Wild, das sich wohl nicht mehr selbstständig aus dieser Grube befreien könnte.
 
56 2003
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Do 1 XII 2011 Baarburg 11:30
 
In der Ebene noch dichter Nebel, hier oben strahlender Sonnenschein. Zwischen- durch Schleierwolken.
Der rechte Waldeingang mit etwa 25, 30 Jahre altem Jungwald, viele Eschen, ist nun vollständig abgeholzt. Die tiefen Sondiergruben sind wieder mit Erde gefüllt.
 
57 2004
 
Zufällig finde ich hinter einem Balken im Unterstand eine kleine Metalltafel, darauf eingraviert
 
Neujahr 1978 Jungwirth Otto Staub Willi
 
Auf beiden Seiten der Tafel angerostete Schrauben, die in roten Plastikdübeln stecken.
Vermutlich war die Tafel an einer Mauer befestigt, bevor sie hierher gebracht wurde.
 
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Di 6 XII 2011 Baarburg 10:15
 
Es ist kühl, grau bewölkt, in der Nacht hat es etwas geregnet.
Der Westwindsturm auf gestern hat an verschiedenen Orten drei morsche Stämme auf den Randpfad weggeknickt. Auf Knie-, Manns- & Haushöhe.
Einige Tropfen fallen, der Wind frischt auf & reisst an den leeren Baumkronen & Nadelbäumen & bringt sie ins Schwanken. Bevor es aber keine Äste & Zweige herunterreisst, kann ich wohl unbesorgt sein.
 
58 2005
 
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Mi 14 XII 2011 Baarburg 10:15
 
Das Wetter geht hin & her zwischen Föhn & einer Kaltfront von Westen.
Der Regen hört auf, wie ich aus dem Auto steige. Zuerst klart es etwas auf, dann wechseln sich unterschiedlich starke Regenschauer ab. Manchmal begleitet von heftigen Windböen, die an den Bäumen zerren. Ich ziehe die Kapuze hoch & verzichte vorläufig auf die Pelerine.
 
59 2006
 
Wie ich vor dem Unterstand stehe, höre ich Stimmen & sehe dann auf der Plateau- strasse eine Wandergruppe mit Schirmen & farbigen Regenjacken vorbeigehen.
Dann drückt plötzlich unerwartet die Sonne durch & der Himmel über dem Plateau ist blau.
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Mo 26 XII 2011 Baarburg mit Irena 11:00
 
Blauer Himmel. Der Boden ist noch hart gefroren. An schattigen Orten sind wir froh über unsere Wollkappen. Auf dem Plateau mancherorts noch etwas Schnee. Trotz kaltem Winter hören wir viele verschiedene Vogelstimmen.
 
60 2007 I 9 284
 
Wintermittagssonne wärmt die Wand am Unterstand. Die Filzkissen von Ingrid und Peter verwandeln die Holzbank in einen bequemen Sessel: Wohliges Verweilen. (Irena)
 
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So 9 I 2012 Baarburg 11:15
 
Bei der Hinfahrt regnet es rund um die Baarburg in Strömen. Wie ich aus dem Auto steige, lässt es nach & hört bald ganz auf. Es ist nasskalt. Schnee hat es auf der Baarburg keinen mehr. Ab & zu wird eine graue Wolke über den Plateaurand geschoben.
Direkt beim Pfad hat jemand Asche (wahrscheinlich menschliche) lieblos an den Stamm einer kümmerlichen Fichte mit abgeknicktem Wipfel geleert.
 
1 2008
 
Auf dem Fensterbrett im Unterstand liegen über 20 blaue & rote Kerzen mehr oder weniger heruntergebrannt. Draussen eine abgebrannte Schwedenfackel. Spuren von vielen Füssen. Ein roter Lampion mit Schweizerkreuz liegt auf der Asche eines Lagerfeuers.
Es beginnt wieder zu regnen.
 
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Do 12 I 2012 Baarburg 10:30
 
Das Plateau steckt im Nebel. Es ist kühl im Gesicht & die feuchte Kälte kriecht langsam auch durch die Kleider.
Ich habe eine neue Kamera (Lumix FZ150) und noch kleinere Schwierigkeiten beim Bedienen.
Wie ich den Selbstauslöser aktiviere, finde ich erst nach einigem Pröbeln heraus. Da das Objektiv einen besseren Weitwinkel hat als beim Vorgängerapparat (FZ5), werde ich beim Selbsporträt etwas kleiner.
Ich bin froh, dass ich die Wollhandschuhe mitgenommen habe.
 
Auf der Heimfahrt von Zürich, wo ich die neue Kamera gekauft hatte, machte ich vom Zug aus einige Probierbilder. Darunter auch einige Bilder der Baarburg.
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So 15 I 2012 Baarburg 11:30
 
Nach einer Frostnacht ist der Waldboden trotz strahlendem Sonnenschein noch hart gefroren bis auf einige sonnenexponierte Orte. Das gefrorene Laub knistert unter den Sohlen.
 
3 2010
 
Vor dem Unterstand ist man geschützt vor der eisigen Bise & ich kann sogar die Wollkappe ausziehen.
An wenigen Stellen - wo sich in der Nacht ein Stück Nebel über den Plateaurand gestülpt hat - hat es Raufreif auf den Brombeerblättern.
 
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Die letzte Nacht war noch frostiger als jene auf den letzten Sonntag & so ist der Boden hart gefroren trotz Wintersonne. Ich leide wieder mal unter einem Hexen- schuss & bewege mich deshalb bedächtig vorsichtig.
Letztes Mal auf der Sockelstrasse gefunden & dann vergessen: Ein gefaltetes A4- Blatt mit folgendem Text
 
Geocoaching Coordinates Checker
 
ts Schloss GC2M7EA
 
N 47° 12.395 E 8 33.335
 
Richtig!
 
Yabbadabbadoo,Ey Caranba, Tschakkaaa, Richtig!
 
Jetzt hol ihn dir Tiger!
 
Darunter ein Ausschnitt aus einer Schweizerkarte, zum Teil der Zürich- & der Zugersee. Am Standort der Baarburg ein grüner Kreis um einen schwarzen Punkt.
 
4 2010
 
Am Waldstrassenrand ist vor etwa zehn Tagen ein dünner Holzstecken an der Spitze etwa 50 cm mit gelbgrüner Farbe bemalt worden. Jetzt lehnt nur einige Meter davon entfernt ein anderer Stecken dessen Spitze etwa 50 cm mit grell violetter Farbe bemalt ist.
 
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Feiner Nieselregen.
Der Zugang vom Parkplatz zum Wald ist gesperrt. Bis Ende Mai 2012. Ich umgehe die Schranke & weiche der Baustelle im Waldesinneren durch das Unterholz aus.
 
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Der Hauch von nassem Schnee zaubert auf dem Plateau schöne Muster auf den Waldboden.
Das Nieseln ist unhörbar fein, aber zunehmend fallen Tropfen von den Baum- kronen.
 
5 2012
 
2012 Baarburg-Umgänge im Januar 2012.
 
Der krumme Ast einer vom Sturm gefällten Fichte zeichnet ein grosses Tor in den Wald.
 
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So 29 I 2012 Baarburg mit Irena 11:45
 
Eine dünne, an offenen Stellen den Boden deckende Schneeschicht. Harsch unter den Sohlen. Es ist um den Gefrierpunkt.
Irena wünscht, dass ich anhand alter Baarburgfotos herausfinde, wie alt etwa die nun etwa mannshohen Buchen bei meinem Viereck sind. Wahrscheinlich etwa zehn Jahre.
 
6 2013 i 1 285
 
Auf die Bank vor dem Unterstand sind schwarz glänzend Hammer & Sichel gemalt. Wie Irena mit einem Finger feststellt, ist die Farbe zähflüssig & klebrig. Mit so exakten Rändern, dass vielleicht eine Schablone benutzt wurde. Dagegen spricht, dass unweit davon eine Kartonetikette im Schnee liegt mit derselben Darstellung - ebenso schwarz & ebenso exakt, aber viel kleiner.
In der Nähe des Unterstands & ein Stück weit entlang der Plateaustrasse hat es jetzt verschiedene grellfarbige Markierungen. Die zwei bemalten Stecken, die in den letzten Wochen platziert worden sind, fehlen hingegen. Violett, Signalgrün. Gespitzte Stecken, zum Teil in Bezug gesetzt zu Markierungen an Bäumen, zu einem violetten Pfeil unter einem M.
Jemand muss in letzter Zeit fast ebenso regelmässig auf die Baarburg kommen wie ich & jedes Mal etwas ändern an den farbigen Zeichen. Es fragt sich, ob ein Zusammenhang besteht zwischen Hammer & Sichel & den farbigen Zeichen.
 
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Sa 18 II 2012 Baarburg 11:00
 
Nach einer beinahe dreiwöchigen Kälteperiode. Starke Bise und oft unter 10 Grad. Zu kalt, um zwei bis drei Stunden auf der Baarburg zu sein.
Auf der Schattenseite beim Aufstieg ist der Schnee noch hart gefroren.
Deutliche Dachsspuren. Zwischen den Dornen ist eine kleine Grube in die braun- rote Erde gescharrt. Vielleicht Nahrungssuche. Die freigelegten Wurzeln sind aber nicht angefressen.
 
7 2014 i 2 286
 
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Mi 22 II 2012 Baarburg 11:00
 
Sonnig & kalt. An allen schattigen Orten ist der Schnee noch hart gefroren.
 
Im Schnee eigenartige Spuren, wie von einem nackten Fuss; deutlich fünf Zehen. Muss die Gummisohle eines Schuhs sein. Raffiniert.
Vom südlichen Sockel her heulen Motorsägen zum Unterstand herauf. Hin & wieder knistert & kracht ein Baum auf den Boden.
 
8 2015
 
Sobald Nebelschwaden die Sonne verdecken, wird es sofort empfindlich kalt. Exakt um Viertel vor Zwölf verstummen die Sägen. Mittagspause.
 
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So 26 II 2012 Baarburg 11:45
 
Es ist kühl & grau, hat tiefe Wolken, etwas Bise. Die Temperatur aber deutlich über dem Gefrierpunkt.
 
9 2016
 
Vom protestantischen Nachbarkanton her wummern die Bässe der Fasnachts- wagen.
Auf dem Plateau hat es nur noch vereinzelte Schneereste.
Bis jetzt habe ich hier noch keinen Menschen gesehen. Ab & zu pfeift oder singt ein Vogel. Von unten leises Rauschen des Verkehrs & weit oben das Grollen eines Flugzeugs.
Ich habe den Objektivdeckel meiner Kamera verloren, gehe deshalb ein Stück zurück & finde ihn auf Anhieb dort, wo ich die vorletzte Foto gemacht habe.
Rund um die deponiert menschlichen Asche sind einige frische Maulwurfhügel aufgeworfen.
Die Strassensperranzeige ist durch Schnee & Regen zu einem dekorativen Farbenspiel zerlaufen.
 
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Fr 2 III 2012 Baarburg 10:30
 
Frühlingshaft warm & sonnig.
Bereits muss ich mich wieder gegen Zecken schützen. 10 2017
Direkt hinter dem Unterstand ist eine Tanne gefällt worden. Dahinter steht ein Traktor bereit zum Wegschleppen. In der Nähe wird gesägt & ein Motor dröhnt. Zweimal kracht ein Baum auf den Boden. Auch vom Sockel her hört man Motor-
sägen. Dann wird es still. Mittagspause. Beim Weitergehen sehe ich den Verur- sacher des Motorengeräuschs. Eine gelbe Riesenmaschine mit einem roten Greifarm. Ein sogenannter Vollernter. Gegen die Plateaumitte hin sind zwei Fichten rosa mit 3 bezeichnet. Recht nahe an meinem Iglu.
 
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Am Rand der steilen Zufahrtsstrasse schaue ich durch eine vom Holzfällen entstandene neue Schneise auf den grünen Gegenhang. Zwei ältere Männer kommen den Berg hinauf, einer mit einem markanten graumelierten Bart. Ob ich einen Hirsch gesehen habe. Ich verneine - ob ich einen hätte sehen sollen. Das sei durchaus möglich, er habe hier auch schon Gemsen gesehen. Dass ich sie auch gesehen habe, nimmt ihm etwas den Wind aus den Segeln. Erdmannli? Wie ich auch ihnen zustimme, weiss er, dass ich ein Insider bin. Ich verabschiede mich von den Beiden.
 
Mi 7 III 2012 Baarburg 11:15
 
Es ist sonnig, aber es weht ein so kühler Westwind, dass ich die Wollkappe ver- misse. Vom Unterstand her Motorenlärm. Keine Säge, wohl der Motor der Seilwinde in der Nähe des Unterstands. Etwas besorgt um das Iglu, das nicht sehr weit von einer Holzschlagstelle entfernt ist.
Wieder fällt mir auf, dass an vielen leicht erhöhten Punkten, meinen Strukturen oder Baumstümpfen, Tiere mit Kot markiert haben. Bei Schnee fand ich auf dem Iglu Fuss- und Urinspuren eines Fuchses.
 
11 2018
 
Nahe beim Unterstand ist eine grosse Seilwinde eingerichtet mit einem Masten auf dem Vollholzerntefahrzeug, fixiert mit zwei Drahtseilen, die an grossen Fichten befestigt sind. Ein Tragseil führt in einer grosse Schneise gegen die Sockelstrasse hinunter. Eben wird ein grosser Fichtenstamm von der provisorischen Seilbahn über den Plateaurand heraufgeschleift.
Um 12.30 wird der Motor der Seilwinde abgestellt und der Wagenführer fährt mit dem Auto in die Mittagspause.
Das Geheimnis der grellfarbig bemalten in den Boden gesteckten Stecken ist gelüftet. Es sind Anweisungen an den Holzschlagplätzen. Die mit M1 / M2 bezeichneten grossen Baumstämme dienen als Anker für die beiden Seitenstahl- seile der grossen Winde.
 
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So 11 III 2012 Baarburg mit Irena 11:00
 
Es hat Hochnebel, ist grau & kühl. An verschiedenen Orten tiefe, lehmige Rinnen von den Holzerntefahrzeugen.
 
12 2019 i 3 287
 
Beim Aufstieg beobachtet: Waldmeister stösst mit gebogenem Stiel durch die Erd- oberfläche, um sich nach etwas Weiterwachsen erst zu strecken, mit Blättern und Blütenansätzen.
Beim Unterstand: Ab und an bewegt sich ein Blatt auf dem falben Blätterteppich: fast windstill. (Irena)
An mehreren Orten auf dem Plateau & am Sockel ist Holz geschlagen worden & liegt nun in grossen Stössen am Waldstrassenrand.
 
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Mi 14 III 2012 Baarburg mit Peter 11:00
 
Schönes, sonniges Frühlingswetter.
Wir führen Gespräche über Achtsamkeitsmeditation & zunehmende Altersbe- schwerden.
 
13 2020 p 67
 
Üppiger Vogelgesang. Holzschlagpause.
Seit Sonntag sind nahe beim Iglu noch einige Fichten gefällt worden, meine Struktur ist aber unbehelligt geblieben.
Peter sagt mir, es sei ihm & seiner Frau Ingrid letzthin deutlich geworden, dass ich mein kreatives Potenzial zu wenig auslebe. Dies besser auszuschöpfen könnte ein Vorhaben für meine näher kommende Pensionierung sein.
 
Silent Awarenss ist always in you! You are silent awareness. (Peter)
 
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So 18 III 2012 Baarburg 11:30
 
Auf der Hinfahrt föhnige Sonne, Schleierwolken. Auf dem Plateau heftiger kühler Westwind, der durch die Baumkronen rauscht. Eine kalte Regenfront nähert sich.
 
Die Espe blüht. 14 2021
Wie ich am Plateaurand den roten Caran d‘Ache-Bleistift mit dem Sackmesser spitze, höre ich Stimmen, die näher kommen. Ein Ehepaar in meinem Alter mit Rucksack. Sie setzen sich auf eine der Bänke. Ich mache mein übliches Ritual, nehme einen Zug aus der Pfeife, werfe einen Fünfer ins Rappenloch & mache ein fotografisches Selbstporträt.
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Mi 21 III 2012 Baarburg 9:30
 
Die Landschaft ist zum Teil noch mit Nebel überzogen, aber hier scheint die Sonne, leicht gedämpft durch hohe Nebelschleier.
Ich begegne dem Korporationsförster Werner Stocker. Wir sprechen über das (nun bald abgeschlossene) Holzen, die zunehmend kranken Eschen. Er vermutet, dass es neu Falken hat in der nordwestlichen Steilwand. Ich habe noch keine gesehen, werde aber in nächster Zeit darauf achten.
 
15 2022
 
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So 25 III 2012 Baarburg 12:00
 
Seit heute Sommerzeit. Sonnig & trotz einer leichten Bise frühlingshafte 14 Grad. Beim Unterstand zwei Familien mit Kindern um ein Lagerfeuer.
 
16 2023
Auf dem Iglu ein Mausloch. Auf der anderen Seite etwas weiter unten ein deutlich grösseres Loch.
Auf dem Rückweg tauche ich in ein Bärlauchmeer & pflücke eine Handvoll der duftenden Blätter. Irena wird damit gleich nach meiner Rückkehr einen frischen Rüebli/Baumnusssalat ergänzen.
 
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