In ihrem Buch «Zuger Sage - Sage, Legände und Gschichte us em Kanton Zug» (Verlag Victor Hotz, Steinhauses, 2012) erzählt die Autorin Maria Greco in Zuger Mundart drei Sagen, die auf der Baarburg spielen:

Sage I: S'Wunder vo de Baarburg

Euse Huusbärg d'Baarburg isch en sageumwobne Bärg. Eigentlich chönnt mer scho fascht säge, es isch en Wunderbärg. S'muess so ums Johr 1517 gsii sii, wo en Gruppe Zuger und Baarer beschlosse het en Pilgerreis uf Jerusalem is Heilig Land z'mache. So wies inere alte Chronik überlieferet isch, sind das folgendi Persone gsii, nämlich: D'Ritter Hans und Thomas Stocker, de Hans Brandeberg, de Priester Werner Steiner und de Sigmund Schwarzmurer. De Sigmund Schwarzmurer het es böses Fuessliide gha. Will do alli Kunst vo de Dökter verseit het, het er sich vo dere Pilgerreis is Heilig Land erhoffet, dass er, wenn er denn det tüeg ordeli drum bäte, vo dem Liide ändlich erlöst wärdi. So het sich das Grüppli uf de Wäg gmacht. D'Reis isch lang, aaschträngend und nid z'letscht au rächt abentürlich gsii, bls die denn in Jerusalem acho sind. De Sigmund Schwarzmurer isch z'Jerusalem dur d'Gasse spaziert und mit eme alte Jud is Gschpröch cho. Woher er chömi und was de Zwäck vo de Reis segi - de alti Maa het vo ihm allerhand welle wüsse. De Schwarzmurer het ihm de brav Uskunft gää und het ihm aagfange vorschwärme vo eusem Zugerland, de liebliche Landschaft, de Bärge, em See... Do plötzli fragt ihn de Jud: ,Jää, hets ächt  i de Nöchi vo dem Zug en Bärg mit Name Baarburg?" «Ja klar», het de Sigmund Schwarzmurer ihm freudig beschtätiget. Da verschwindt de Alti husch i sinere Hütte. Nach eme Wiili chunnt er wieder use,  i de Händ het er en grossi Papierrolle gha, die isch sicher 50 EIle lang und en halbi EIle breit gsi, und über und über mit so gheimn isvolle,  hebräische Schriftzeiche vol  Igschribe gsii. Do het ihm de alti Jud agfange vorläse: Sini Ahne hebid uf de Baarburg gwohnt, das segischo ganz lang her. Und det hegis heilendi Quelle. Die warmi Quelle sig gäge Weschte, die chalti aber gäge Oschte. Die Quelle heiget sini Vorfahre als Heilbäder benutzt. Und under dene Quelle sig das Gold gsii, nach dem sini Ahne grabed hebid. De Schwarzmurer isch nümme zum Stuune us cho. Aber de alti Maa het no wiiter z'brichte gha. Na dis na segid d'Erdmannli uf d'Baarburg cho. Die heiget sich schaurig vermehrt und sini Vorfahre segid buechschtäblich us de Hüser vertriebe worde. De Schwarzmurer het de alti Jud nach de Beschaffeheit vo dene Quelle gfraget. Do seit de alti Jud: «Wenn wieder deheime bisch, gasch uf d'Baarburg, det tuesch richtig Sunneufgang zuelaufe. Denn chunnt en Brunne. Zersch tuesch dich mit dem Wasser wäsche und denn de Fuess drinne bade. Wirsch gseh, dis Fuessliide wird heile.» De Schwarzmurer het sich drufabe bedankt und isch wiiter zoge. Scho glii het sich das Grüppli wieder uf de Heiwäg gmacht. Deheime acho, isch er uf d'Baarburg und het d'Awiisige vo dem alte Jud befolgt. Er het sich gwäsche und de Fuess badet. Da sig sis Liide uf einisch wäg gsii. Und au nieme cho.

Sage II: D'Erdmannli und de Buur

Vor ganz langer Zyt händ d'Erdmannli im Erdmannliloch uf de Baarburg ghuuset. Die winzige Zwärge händ de Mänsche da viel Guets taa, wenn me sie in Rue glaa het. Sie händ sich aber a dene wo sie plaget händ, furchtbar chönne räche. So isch es cho, dass en Buur emal amene früehne Morge bi sim Stallzue zwei Zwärgli entdeckt het. Die sind vo ihrere nächtlicher Wanderig zimlich schpat draa gsii und händ bim Stall zue nur en churzi Rascht gha. Da het de Buur die zwei münzlige Wese entdeckt und het sie welle vertrampe. Vo dem Zwärgevolk het er gar nüd ghalte.

S'erscht Zwärgli isch mit knapper Not devo cho, aber s'zweite het er verwütscht und hets mit sine schwäre Nagelschueh grad vertrampet. Uf das Unglück abe isch im Erdmannliloch e grossi Truur gsii. Die weise Zwärge hend Rat ghalte und s'Zwärgevolk hed denn beschlosse, dass sie sich a dem böse Buur welled bluetig räche für die grauehafti Tat. Geduldig händs gwartet bis de Buur sin Acker bstellt het. De Weize isch gsäit gsii und die erschte chliine Hälmli sind grad e so schön zum Bode use cho. Da sind d'Erdmannli inere Nacht uf de Acker gange und händ alli junge Pflänzli usgrisse, so dass es am andere Morge usgseh het, als wäred tuusig Ochse übers Fäld tramplet.

Wo de Buur sin Acker und de aagrichteti Schade gseh het, het er gfluechet und töbet und sini Wuet gägenüber dem Zwärgevolk isch no meh gwachse. Er het sich aber no einisch a d'Arbet gmacht und de Acker welle pflüege. Won er e so agfange het, isch er mit sim Pflueg uf es paar grossi Stei cho und sin Pfluegschar isch grad abenand broche. Sin ganzi Acker isch über und über volle Stei gsii. D'Zwärge händ au wieder inere Nacht uf em ganze Fäld en huufe Stei versteckt. Und e so isch das Fäld unfruchtbar worde. Jetzt hets em Buur ändgültig glanget. Er het vor Wuet nur no gschüümet. S'Zwärgevolk het er jetz ändgültig welle vernichte. So het er en Dreschflegel packt und isch uf d'Baarburg zum Erdmannliloch ufe gschtürmt. Am ligang vor de Höhli isch er aber gschtürchlet und ines tüüfs Loch abegheit. Das Loch händ d'Zwärge grabe gha und schön mit Äscht und Laub tarnt. Us dem Loch het de bösi Buur nie meh usechönne. Wie Ameisi sinds über ihn hergfalle und hend ihn mit Stei und Ärde läbig begrabe. No hüt ghört me i de dunkle und stürmische Nächt sis luute Stöhne und Chlage.

Sage III: Vom Gold uf de Baarburg

Das mer seid, uf de Baarburg hebis i dene dunkle Schächt und Höhlene en unghüüre Riichtum, ja riesigi Mängene a Gold, das isch äbe nüt nöis. Scho mängisch het me probiert nach dem Goldschatz z'grabe. Aber s'Grabe nach dem edle und verlockende Metall segi mit unheimliche Gfahre verbunde.

D'Baaerer Gmeindröt hend höchi Strafe usgsetzt, für de Fall, dass öpper s'Gfühl gha het, er müessi jetz go de Schatz usgrabe. Mer het nämlich befürchtet, dass s'ganzi Dorf i Gfahr tät cho und es grosses Unglück über alli ine chömi.

Vor langer, langer Ziit sind öppe einisch tunkli, frömdi Gäscht is Land cho und händ nach dem Gold welle go grabe. Mer het ne eifach Venediger gseit. Die händ sich uf gheimnisvolli Künscht verstande. E so en Venediger isch au mal uf d'Gmeind um Erlaubnis ga frage, für i de Baarburg obe nach dem Gold go sueche. Er het als Gägeleischtig versproche, er tüegi de Baarer e so en grossi Goldchetti schänke, das me grad die ganz Baarburg chönnti umspanne. D'Angscht vo de Gmeindröt und vom Volk vor eme grosse Unglück, während det obe nach em Gold grabe wird, isch würkli riesig gsi - jedefalls grösser als d'Luscht nach ere grosse Goldchettivo dem Venediger. Und so isch das Gold bis zum hüttige Tag ide Baarburg blibe. Und wer weiss...